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Celeste Leverton

Celeste Leverton

Stellvertretende Direktorin & Nachhaltigkeitsmanagerin
Coutts
Coutts
Großbritannien

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  • Nachhaltigkeit
  • Freiwilligenarbeit
  • Wohlbefinden

Celeste Leverton ist stellvertretende Direktorin und Nachhaltigkeitsmanagerin bei Coutts, einer über 330 Jahre alten Privatbank. Das Unternehmen dient als Vermögensverwalter des Vereinigten Köngreichs und gehört zur größeren NatWest Group. Im Juli 2021 wurde Coutts als erste Privatbank mit Hauptsitz im Vereinigten Königreich als B Corp zertifiziert.  Bei dieser Akkreditierung handelt es sich um eine bekannte Methode zur Messung von Wirkung, Fortschritt und Engagement für Nachhaltigkeit.

In unserem Podcast hören Sie die ganze Geschichte von Celeste (auf Englisch):

Ziel des Programms

Mit rund 1.800 Mitarbeitenden im Vereinigten Königreich ist Coutts als B Corp bestrebt, etwas Gutes für die Gemeinschaft zu tun und gleichzeitig eine positive Wirkung auf den Planeten zu erzielen. Um die Mitarbeitenden zu motivieren, sich den Bemühungen der Privatbank anzuschließen, gibt es in dem Unternehmen eine starke CSR-Politik, die den Mitarbeitenden unteranderem 3 Tage pro Jahr zur Verfügung stellt, um sich freiwillig zu engagieren.

Auf Ebene der NatWest Group verfolgt sie ihr Ziel über 3 Hauptsäulen:

  • Unterstützung von Menschen, Familien und deren Unternehmen durch finanzielle Mittel und durch die Weitergabe von Fachwissen.
  • Reduzierung der Kohlenstoffbelastung ihrer Portfolios, damit das Unternehmen insgesamt nachhaltiger arbeitet.
  • Schulung und Weiterbildung von Mitarbeitenden, damit sie ihre Aufgaben unter Berücksichtigung der Auswirkungen auf die Umwelt gut erfüllen können.

Zusätzlich zu diesen konzernweiten Säulen setzte Coutts große Hoffnungen in seine eigenen Pläne für soziale und ökologische Auswirkungen – mit dem B Corp-Status als Hauptziel.

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Celeste bei der Arbeit mit The Felix Project

Der Weg zur B Corp

Im Juli 2021 wurde Coutts nach einem zweijährigen Antragsverfahren offiziell eine B Corp, wobei Celeste eine wichtige Rolle bei der Erlangung dieser begehrten Akkreditierung spielte.

Die B-Corp-Zertifizierung bestätigt, dass bei dem jeweiligen Unternehmen Zweck und Profit im Gleichgewicht stehen. Es ist eine effektive Möglichkeit für gewinnorientierte Unternehmen, rechtmäßig nachzuweisen, dass sie „soziale und ökologische Leistungen“ erbringen.

„Wie viele andere ist auch Coutts ein gewinnorientiertes Unternehmen. Aber wir sind uns bewusst, dass ein erfolgreiches Unternehmen auch Gutes tun muss, um ein Gleichgewicht zwischen den Stakeholdern herzustellen. Es geht darum, sich Gedanken über die Communities zu machen, in denen man tätig ist, wie man die Umwelt beeinflusst, wie man seine Mitarbeitenden und Kunden behandelt – und letztendlich is es gesetzlich verankert. Tatsächlich muss man als B Corp seine Unternehmenssatzung ändern und einfügen, dass man den Interessen aller Stakeholder gerecht wird, außerdem wird man über eine Folgenabschätzung bewertet. An diesem Punkt hat uns Alaya by Benevity wirklich geholfen – durch Metriken zur Freiwilligenarbeit. Außerdem war es eine natürliche Partnerschaft, da Alaya by Benevity ebenfalls eine B Corp ist, was uns wiederum hilft, eine immer nachhaltigere Lieferkette zu schaffen. Es geht also auf dem Weg zur B Corp nicht nur um die eigene Geschäftstätigkeit, sondern auch darum, mit wem man zusammenarbeitet, um die eigene Lieferkette und den größeren Einflussbereich.“ Celeste Leverton – Stellvertretende Direktorin, Nachhaltigkeitsmanagerin bei Coutts

Laut Celeste ist die Erreichung der B-Corp-Zertifizierung keine Aufgabe, die man einfach abhakt, besonders da erwartet wird, dass sich Unternehmen alle 3 Jahre neu zertifizieren lassen, um die Standards für Nachhaltigkeit zu erfüllen, die sich ständig weiterentwickeln. Zudem wird die Beurteilung mit der Zeit immer strenger, da jede B Corp im Umweltbereich neue Erwartungen erfüllen muss, um diesen besonders angesehenen Titel zu behalten.

All das hilft Coutts und anderen B-Corp-Unternehmen wie Alaya by Benevity, die Grenzen ihres Geschäftsbetriebs zu überwinden und eine nachhaltige Lieferkette und Unternehmensfunktion aufrechtzuerhalten.

„Das wirklich Interessante auf dem Weg unserer 330 Jahre alten Privatbank ist: Wir wirken nicht wie andere bekannte B-Corp-Unternehmen – wir sehen nicht aus wie Patagonia oder Ben and Jerry’s. Aber auch viele unserer Kunden sehen nicht aus wie die genannten Beispiele. Daher ist toll, dass wir über unseren Weg zur Nachhaltigkeit gezeigt haben, was möglich ist. Wir sind nicht perfekt, aber transparent, und wir zeigen öffentlich, dass wir uns verbessern möchten, um positive und nachhaltige Veränderungen zu erreichen.“ Celeste Leverton – Stellvertretende Direktorin, Nachhaltigkeitsmanagerin bei Coutts

Überwindung der Hindernisse für die Unterstützung von Communities

Wie die meisten Unternehmen stand auch Coutts beim Aufbau eines CSR-Programms vor diversen Herausforderungen, die ihre Fähigkeit zur Anpassung und Einbindung von Mitarbeitenden auf regionaler Ebene auf die Probe stellten.

Herausforderung 1: „Ich habe nicht genügend Zeit, um ehrenamtlich zu arbeiten.“

Vor dem Start des CSR-Programms erkannte Celeste, dass manche Teammitglieder eher an Spendenaktionen als an ehrenamtlicher Arbeit interessiert waren. In der Hoffnung, die Gründe für dieses Verhalten nachzuvollziehen und anzusprechen, versendete sie innerhalb der Bank eine Umfrage, um sich eingehender mit den Beweggründen der Mitarbeitenden zu befassen.

Durch die Umfrage stellte Celeste fest, dass unter den Mitarbeitenden ein echtes Interesse daran bestand, an Aktivitäten vor Ort teilzunehmen – aber viele wussten nichts von den Richtlinien des Unternehmens im Bereich Freiwilligenarbeit und der großzügigen Freistellung für ehrenamtliche Arbeit.

Unter Berücksichtigung dieser Erkenntnisse bemühte sich Celeste, mehrere Gerüchte zu beseitigen, die unter den Mitarbeitenden rund um das Thema Freiwilligenarbeit verbreitet waren, einschließlich der Behauptung, dass man durch den Zeitaufwand einen ganzen Tag im Büro fehlt. Durch Aufklärung ihrer Mitarbeitenden über die internen Richtlinien, konnte ihr Team den Angestellten das nötige Selbstvertrauen geben, um sich trotz ihrer begrenzten Zeit an den jeweiligen Diensten zu beteiligen.

„Ich finde die Plattform von Alaya by Benevity wirklich gut, da wir auf diese Weise Informationen über unsere Richtlinien verbreiten können. Über eine der Funktionalitäten, die ich besonders gut finde, wird die Freistellung zur Freiwilligenarbeit in Stunden dargestellt, wodurch es noch einfacher zu verstehen ist. Und so wie ich es eingerichtet habe, ist es nicht zwingend notwendig, dass man sich einen kompletten Tag ehrenamtlich engagieren muss. Man kann es beispielsweise so aufteilen, dass man einen halben Tag Freiwilligenarbeit leistet und sich den restlichen halben Tag im Team sozial engagiert, was eine gute Möglichkeit ist, auch außerhalb des Büros eine Beziehung zu den Teamkollegen aufzubauen. Es ist schön, eine Sache ein wenig anders zu machen. Man hat das Gefühl, dass man der Gesellschaft etwas Gutes tut.Celeste Leverton – Stellvertretende Direktorin, Nachhaltigkeitsmanagerin bei Coutts

Dies wurde auch unter Mitwirkung der Führungskräfte und leitenden Angestellten kommuniziert, die durch ihre eigene Teilnahme an der Freiwilligenarbeit mit gutem Beispiel vorangegangen sind. Durch diesen Top-Down-Ansatz wird allen Mitarbeitenden vermittelt, dass man sich Zeit für die Freiwilligenarbeit nehmen kann, wenn die Führungsebene sich ebenfalls diese Zeit nimmt.

Herausforderung 2: „Ich kann keine Freiwilligenaktivitäten in meiner Nähe finden“

Ein weiteres Hindernis, das Celeste durch ihre Umfrage ermitteln konnte, ist der Eindruck vieler Mitarbeitenden außerhalb Londons, dass sie nicht den gleichen Zugang zu Freiwilligentätigkeiten haben wie ihre Kolleg:innen in London. Mit dieser Erkenntnis war es für ihr Team entscheidend, dafür zu sorgen, dass ihr Programm an allen Standorten verfügbar ist, auch für diejenigen, die extern arbeiteten.

Dank einer CSR-Plattform konnten sie die Mitarbeitenden im gesamten Vereinigten Königreich über die Möglichkeiten informieren, die es in den verschiedenen Region gibt. So können sie in ihrem Terminkalender die nötige Zeit finden, um etwas Positives zu bewirken – unabhängig davon, wo sie tätig sind.

„Besonders großartig an der Partnerschaft mit Alaya by Benevity ist, dass die Möglichkeiten der Freiwilligenarbeit im gesamten Vereinigten Königreich vorhanden sind. Das ist für uns besonders wichtig, da nun immer mehr Menschen in einer hybriden Umgebung arbeiten und ihr jeweiliger Hauptsitz möglicherweise viele Kilometer von ihrem Zuhause entfernt ist. Viele Menschen sind aus London weggezogen und können jetzt sogar noch einfacher vor Ort oder aus der Ferne ehrenamtlich arbeiten, was ich fantastisch finde.“ Celeste Leverton – Stellvertretende Direktorin, Nachhaltigkeitsmanagerin bei Coutts

Die Kommunikation bezüglich der Möglichkeiten vor Ort kann auch mithilfe von sogenannten Champions (freiwillige Mitarbeiter) erfolgen, die sich in ihrer Region für das Programm einsetzen. Celeste und ihr Team nutzen dieses Modell, um ihre Mitteilungen effektiv auf regionaler Ebene zu verbreiten und die Menschen für die Freiwilligenarbeit zu begeistern – alles mit der Unterstützung einer starken, engagierten Kraft, die sich dafür einsetzt.

Der Beitrag jedes Einzelnen inspiriert andere dazu, ebenfalls etwas zurückzugeben. Das Ergebnis davon ist der Wunsch, Gutes zu tun, der laut ihr „fast ansteckend“ ist.

Herausforderung 3: „Ich werde als Einzelne:r nichts bewirken.“

Außerdem hat die Umfrage von Celeste gezeigt, dass ihr Team bei der Frage des persönlichen Einflusses mehrere Gerüchte beseitigen musste. Es ging auch darum, wie der Einfluss der Coutts-Mitarbeitenden konkret aussieht. Viele Mitarbeitende hatten sich bereits als Mentoren an der Freiwilligenarbeit beteiligt oder ihre Kenntnisse weitergegeben – sie wussten aber nicht, dass dies ebenfalls bei der Freistellung berücksichtigt werden würde.

„Ich glaube, dass die Menschen eine bestimmte Vorstellung davon haben, was ehrenamtliche Arbeit ist. Auch eine kompetenzbasierte ehrenamtliche Tätigkeit ist sehr wirkungsvoll. Viele unserer Mitarbeitenden tun dies bereits, aber ich glaube, dass sie es bisher nicht richtig eingeordnet haben.“

Celeste Leverton – Stellvertretende Direktorin, Nachhaltigkeitsmanagerin bei Coutts

Ohne das Wissen darüber, was bei Coutts alles in den Bereich der Freiwilligenarbeit fällt, wurden viele der von den Mitarbeitenden für Freiwilligenaktivitäten investierten Stunden nicht als ehrenamtliche Arbeitszeit erfasst. Celeste und ihr Team konnten so nicht die tatsächliche Wirkung des Programms messen und mit den Stakeholdern teilen.

Durch die Arbeit mit einer CSR-Plattform, auf der sämtliche Mitarbeitenden sich vernetzen und ihre guten Taten protokollieren können, und durch die Aufklärung darüber, was als Freiwilligenarbeit klassifiziert wird, kann Coutts nun in zunehmendem Maße die unternehmensweiten Auswirkungen messen, um sich im Laufe der Zeit weiter zu verbessern.

„Auch vorher gab es bei uns bereits viele Leute, die ehrenamtlich gearbeitet haben, aber sie haben es nicht immer erfasst. Und jetzt haben wir eine Plattform mit Mitteilungen, die die Leute daran erinnern, ihre Stunden zu melden – inklusive Anweisungen, wie es funktioniert. Ich denke, dass diese Punkte durch die immer wiederkehrenden Mitteilungen verinnerlicht werden.“ Celeste Leverton – Stellvertretende Direktorin, Nachhaltigkeitsmanagerin bei Coutts

Tipps & Ratschläge für andere Unternehmen

  • Schaffen Sie Raum für Mitarbeiternetzwerke, in denen Ideen vorgeschlagen und Perspektiven ausgetauscht  werden können. Zum Beispiel wurden Challenges des „Respect Diversity & Inclusion Council“ und des „Gender Network“ auf der Plattform von Alaya by Benevity hochgeladen, nachdem Mitarbeitende die Challenges vorgeschlagen hatten.
  • Bringen Sie Ihre Mitarbeiter dazu, sich im Rahmen von unterhaltsamen Aktivitäten zuhause oder in der Gruppe mit Ihrem Unternehmenspurpose zu beschäftigen. Coutts hat beispielsweise seine Mitarbeitenden über die Challenge-Funktion von Alaya by Benevity aufgefordert, an einem Seminar zur Organisation der persönlichen Finanzen teilzunehmen, was zu einer verstärkten Nutzung der Plattform beigetragen hat.
  • Überlegen Sie, wie Sie Ihren Mitarbeitenden gegenüber Freiwilligenarbeit positionieren. Celeste ist der Meinung, dass es von Vorteil ist, die Kolleg:innen aus dem Büro zu bekommen und dafür zu sorgen, dass sie ihren Beitrag vor Ort leisten, um etwas an die Communities zurückzugeben. Deshalb fordert sie Mitarbeitende auf, zu überdenken, wie sie die Freiwilligenarbeit sehen, indem sie regelmäßig große Teambuilding-Tage veranstaltet.

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